Roth-Azubis packen an

Nachwuchs engagiert sich in einem Sozialprojekt / Roth Hydraulics spendet Stühle für die Ehrenamtlichen

Artikel aus dem Hinterländer Anzeiger vom 04.07.2024:

DAUTPHETAL/BIEDENKOPF 

(red). Verteilen statt vernichten: Das Prinzip der Tafel-Organisation erleben die Auszubildenden der Roth-Industries- Unternehmen mit Sitz in Dautphetal hautnah. Sie unterstützen das Team der Ehrenamtlichen, die bei der Tafel in Biedenkopf überschüssige Lebensmittel an Menschen ausgeben, die am Existenzminimum leben. Jeweils dienstags hilft ein Auszubildender bei der Tafel-Ausgabestelle in Biedenkopf. 

Seit Mai läuft das Sozialprojekt für den Nachwuchs der heimischen Roth-Unternehmen. Jeweils dienstags verbringt ein Auszubildender den Vormittag bei der Tafel-Ausgabestelle in Biedenkopf. Sie helfen den Ehrenamtlichen dort beim Sortieren und Packen von Lebensmitteln. Für die Auszubildenden werde das Engagement bei der Tafel vollständig als Arbeitszeit gewertet, erläutert Roth-Pressesprecherin Sophie Cyriax in einer Mitteilung. ,,Uns ist es wichtig, unserem Nachwuchs einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu ermöglichen und dabei gleichzeitig diese wichtige gemeinnützige Institution hier in unserer Region zu unterstützen“, sagt Roth-Personalreferentin Jennifer Happel. Sie freut sich über die hohe Resonanz der Auszubildenden auf das freiwillige Angebot. „Unsere Azubis konnten sich für das Sozialprojekt melden, mussten es aber natürlich nicht: Umso schöner, dass sich viele unserer Auszubildenden bereit erklärt haben, mitzuwirken und die Ehrenamtlichen der Tafel sich über unsere Unterstützung freuen konnten“, erklärt Happel. 

Annkatrin Kerd ist eine von ihnen. Die angehende Industriekauffrau, die nach den Sommerferien in das dritte Ausbildungsjahr kommt, hilft Tafel- Mitarbeiterin Karin Reiß beim Einsortieren von Obst in die Ausgabekörbe. „Ich habe vor der Ausbildung schon ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und finde es super, dass ich meine soziale Ader jetzt auch bei einem Industrieunternehmen ausleben kann“, macht die junge Frau deutlich. Helmut Kretz, der Vorsitzende der Tafel in Biedenkopf, nennt die Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen eine ,,win-win“-Situation. 

Zum einen sei es eine wertvolle Erfahrung für junge Menschen und ein Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung. „Was bedeutet eigentlich die Verschwendung von Lebensmitteln, wie zeigt sich Armut in Deutschland, warum ist das Mindesthaltbarkeitsdatum kein Wegwerfdatum – all das wird hier in komprimierter Form sichtbar“, erläutert er. 

Die Zusammenarbeit ist ein Generationenprojekt 

Zum anderen sei die Zusammenarbeit von Auszubildenden und dem ehrenamtlichen Tafel-Team ein Generationenprojekt: ,,Viele, mit denen die Azubis hier zusammenarbeiten, könnten vom Alter her ihre Großeltern sein“, gibt Kretz zu bedenken. Außerdem schaffe das Engagement der heimischen Firmen ein breiteres Bewusst- sein und eine höhere Sichtbarkeit für die Arbeit der Tafel-Organisationen: „Wenn die Mitarbeiter hier mit anpacken, ist das nochmal etwas anderes“, unterstreicht der Vorsitzende. 

Eine Spende gab es von den Roth-Unternehmen zusätzlich: Frank Fuchs, Geschäftsführer von Roth Hydraulics aus Eckelshausen, hatte für das Tafel-Team einen Satz hochwertiger Freischwinger mitgebracht. Die stapelbaren Stühle werden in der Biedenkopfer Ausgabestelle der Tafel im Besprechungsraum zum Einsatz kommen. Er dient auch als Pausen- und Aufenthaltsraum für die Ehrenamtlichen.