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11.12.2022

Bericht der Mitgliederversammlung

Tafeln unterstützen ergänzend und leisten keine Grundversorgung Herausforderungen sind Kundenzuwachs und Lebensmittelrückgang

Stark angestiegene Kundenzahlen bei gleichzeitigem Rückgang von Lebensmittelspenden: „Das ist die Spannung, in der sich die Tafeln im Moment befinden“, erklärte der Vorsitzende Helmut Kretz bei der Mitgliederversammlung der Tafel Biedenkopf. Waren es zu Beginn des Jahres rund 560 Kunden, sind es aktuell 900, davon 400 aus der Ukraine geflüchtete Menschen. Gleichzeitig gingen die Lebensmittelspenden um 30 Prozent zurück. Noch vor einem Jahr hatte die Tafel Aktionen zum Kundengewinn gestartet. Aktuell gibt es eine Warteliste. Bei den Ausführungen des Vorsitzenden wurde klar, wie viel Arbeit und logistischer Aufwand hinter dem reibungslosen Ablauf bei der Tafel steckt. Seit nunmehr 16 Jahren holen ehrenamtlich Mitarbeitende Woche für Woche die Lebensmittelspenden in den Geschäften ab, sortieren sie, packen sie für die Kunden und bringen sie in die Ausgabestellen in Bad Laasphe, Breidenbach, Dautphe und Niedereisenhausen. Gut 120 der etwa 350 Tafelmitglieder bringen sich aktiv ein. Immer wieder muss sich die Tafel auf Veränderungen und neue Herausforderungen einstellen. Dabei ringe der Vorstand stets gemeinschaftlich um den besten Weg, so Kretz. Er benannte einige der wichtigen Themen: Lieber alle Kunden aufnehmen und jeden 14-tägig statt wöchentlich versorgen, oder eine Warteliste für Kunden einführen? Das Ergebnis ist derzeit die Warteliste. Eine andere kontrovers diskutierte Frage war, ob Lebensmittel zugekauft werden sollen, da es der vorrangige Zweck des Vereins ist, Lebensmittel einzusammeln und weiterzugeben, die ansonsten vernichtet würden. Hier hatte sich der Vorstand mehrheitlich für einen einmaligen Lebensmittelzukauf entschieden. Allerdings stellte Kretz deutlich klar, dass die Tafel keine Grundversorgung leiste, dafür sei der Staat zuständig. „Wir unterstützen ergänzend armutsbetroffene Menschen.“ Er dankte allen, die mit dazu beitragen, dies zu ermöglichen. Als einen der Höhepunkte im Jahresrückblick benannte Kretz das traditionelle Waffelbacken, welches seit der Corona-Pandemie erstmals wieder durchgeführt werden konnte. Der Verkaufserlös dabei kommt wieder der Tafel zugute. Abschließend stellte der Vorsitzende die Frage: „Wie rüsten wir uns für die Zukunft?“ Wesentliche Punkte hierbei seien die weiter steigenden Anfragen um Tafelkundschaft, aber auch die verantwortliche Verwendung von Spenden und Fördergeldern. Dafür sei eine Überlegung, einen Investitionsplan für die nächsten zwei bis drei Jahre zu erstellen. Im Vordergrund stünden dabei sicherheitstechnische und ergonomische Maßnahmen, aber auch Ersatzbeschaffungen für Kühlung, Regale oder Fahrzeuge. Nach dem Bericht des Vorsitzenden informierte Schatzmeister Willy Welsch über die Finanzlage bei der Tafel. 85.000 € Ausgaben hatte der Verein für laufende Kosten und Investitionen. Demgegenüber stehen 50.000 € an Einnahmen, die Finanzierungslücke konnte durch Rücklagen gedeckt werden. Allein rund 20.000 € Kosten entstehen jährlich für Miete, Nebenkosten und den Unterhalt der Fahrzeuge. Zudem wurde in Biedenkopf eine begeh- und befahrbare Kühlzelle installiert sowie der Sortier- und Packbereich und der Ausgabebereich neugestaltet. Dafür wurden unter anderem zwei neue Glaskühlschränke angeschafft.  Die Kassenprüfer bescheinigten Welsch eine gewissenhafte und ordentliche Arbeit. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung konnten die Ehrenamtlichen noch ihr Dankeschön-Essen in dem Lokal „Neue Krone“ in Biedenkopf genießen. Zudem wurden für die Mitarbeitenden gespendete Weihnachtsgeschenke mit einer Tombola verlost – und natürlich ging keiner leer aus.


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